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Die Alternative: Aufbruch statt Abbruch

Drei Universitätsprofessoren aus dem „Cluster Management“ sprechen sich gegen die aktuell diskutierte Zusammenarbeit mit der Fachhochschule aus und legen ein alternatives Konzept für die Betriebswirtschaftslehre der Uni des Saarlandes vor.

Die derzeitige Finanzsituation des Landes und der Universität des Saarlandes bietet die Chance zu einer Neustrukturierung. Die Vertreter aus dem „Cluster Management“ (Univ.-Prof. Dr. Andrea Gröppel-Klein, Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz, Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Zentes) präsentieren aus diesem Grund das Konzeptpapier „Aufbruch statt Abbruch“ zu einer fokussierten Betriebswirtschaftslehre:

  1. Basis des Vorschlages ist ein einziges universitäres BWL-Bachelor-Programm, das drei Spezialisierungen ermöglicht. Diese sind nach aktuellem Planungsstand (a) Verhaltensorientiertes Management und Marketing (VMM), (b) Rechnungswesen, Steuern und Recht (RSR) und (c) Wirtschaftsinformatik (WINFO). Diese Dreiteilung entspricht auch der aktuellen Gliederung der Abteilungen in drei betriebswirtschaftliche Cluster.
  2. Darauf aufbauend gibt es zu jeder dieser drei Spezialisierungen genau ein Masterprogramm.
  3. Das Konzept ist sofort realisierbar, weil es als konsequente Weiterentwicklung der vor rund 15 Jahren eingeführten Cluster-Lösung weitgehend auf bestehenden Veranstaltungen aufbaut.
  4. Verstärkte Kooperationen halten wir mit anderen Universitäten aus der Großregion für machbar und sinnvoll.

Wir sprechen uns damit klar aus gegen den Vorschlag, die Wirtschaftswissenschaft der Uni mit dem Angebot der HTW als Fachhochschule zu einer „Saarland Business School“ zusammenzulegen. Hinter einer Universität und einer Fachhochschule stecken andere Philosophien für Lehre und Forschung. Abgesehen vom Imageverlust für die Universität hätte dies gravierende Konsequenzen für die Qualität der Studenten und Wissenschaftler: Wer an einer Universität studieren, forschen und lehren will, wird sich nicht mit dem veralteten Modell einer Gesamthochschule zufrieden geben, auch wenn es „Business School“ genannt wird. Auch das von der IHK als Protagonistin dieser Idee ins Spiel gebrachte Erfolgsbeispiel der „Mannheim Business School“ belegt dies eindrucksvoll, arbeitet gerade die Mannheim Business School ausschließlich universitär und ohne Bezug zu Fachhochschulen. Zudem entspricht sie dem bereits bestehenden MBA-Programm des Europa-Instituts der Universität des Saarlandes.

Zudem liegen uns keine belastbaren Zahlen vor, die belegen, warum überhaupt angestrebte Einsparungen fast ausschließlich über die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät erbracht werden sollen. Im Gegenteil: Nimmt man beispielsweise die Betriebswirtschaftslehre der Universität des Saarlandes, so bildet sie zu extrem niedrigen Kosten extrem viele Studenten aus, erbringt beachtliche Forschungsleistungen und hat eine hohe Reputation.

Will das Saarland wirklich auf eine universitäre Betriebswirtschaftslehre und eine universitäre Wirtschaftswissenschaft verzichten? Wir sagen nein und legen daher mit unserem profilschärfenden Konzept „Aufbruch statt Abbruch“ unsere Alternative zu der aus unserer Sicht fatalen Idee der Gesamthochschule vor.

link zum Konzeptpapier -> hier