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@Pep Guardiola: Motivation = Bringschuld

In seiner Kolumne in der WELT befasst sich Prof. Christian Scholz diesmal mit Pep Guardiola und schreibt dazu unter anderem:

„Motivation ist auch Bringschuld. Dazu braucht es keinen Trainer und auch nicht die bekannt-markanten Aussagen von Oliver Kahn als damaligen Torwart. Für das hohe Gehalt sind Fußballspieler nicht als kleine und zu verhätschelnde Kinder anzusehen, denen man alles durchgehen lässt und bei denen man sich freut, wenn sie nicht in Tränen ausbrechen.

Genauso wie Jürgen Klinsmann fälschlicherweise versuchte, intellektuellen Hochgeist bei Bayern München einzuführen, ist Pep Guardiola auf dem anderen hölzernen Weg, zur verhätschelnden Leitfigur von Spielern mit geringer Leistungsbereitschaft und fehlendem Verantwortungsbewusstsein zu werden.“

Natürlich gilt das nicht nur für Fußballtrainer und Fußballspieler, sondern auch für Führungskräfte und Mitarbeiter.

Der komplette Text ist zu finden -> hier.

 

Was hat gute Führung mit Sockenfarbe zu tun? (DIE WELT)

Mal wieder ein kleines und harmloses Beispiel aus der Welt des Fußballs:

Im Trainingslager des FC Bayern München erschien Bastian Schweinsteiger nicht in den schwarzen Socken, die Trainer Jupp Heynckes vorgeschrieben hatte, sondern in weißen. Daraufhin verdonnerte ihn der Trainer zu einer Geldstrafe, die vom Kapitän Philipp Lahm festzulegen und einzutreiben war.

Dazu Prof. Scholz:

Gute Führungskräfte prüfen gründlich, was aus unternehmenskultureller Sicht wichtig ist, und machen eindeutige Vorgaben, deren Einhaltung sie strikt überwachen.

Den ganzen Artikel in Print (25.01.2013) und online -> hier.

 

Heute im STANDARD und passend zum CL-Finale: FC Bayern München gegen Gallup

Nachdem heute Abend Bayern München das CL-Finale gewinnen wird. bereits jetzt (und damit 14 Stunden davor) der Artikel im STANDARD, der alles erklärt: Es kommt nämlich nicht  – wie Gallup  behauptet – auf emotionale Bindung an (auch wenn die natürlich schön und gut ist): Entscheidend für absolute Höchstleistung ist Commitment im Sinne einer absoluten Leistungsbereitschaft. Dazu schreibt Prof. Christian Scholz heute im STANDARD:

Geringe emotionale Bindung ist nicht mit geringer Leistungsbereitschaft gleichzusetzen. Die Spieler von Bayern München wollen gewinnen und zwar für sich, für ihre Karriere und für ihr Bankkonto. Arjen Robben spielte bei FC Chelsea und bei Real Madrid, bevor er 2009 zum FC Bayern kam. Bei allen seinen Vereinen war er erfolgreich, schoss regelmäßig rund 50 Tore und war trotz diverser Krisen immer ein zentraler Spieler. Ob sein Herz am heutigen Samstag an Chelsea, Madrid oder München hängt, ist dabei – auch wenn das personalpolitische Nostalgiker kritisieren mögen – vollkommen zweitrangig.

Und das gilt für Chelsea, ebenso wie für Bayern München, ein Verein, der nicht nur Freunde hat:

Für sie ist dieser Verein eine reine Legionärstruppe, die aus Belgien, Brasilien, Frankreich, Holland, Japan, Kroatien, Österreich, Ukraine und natürlich Deutschland über das viel zitierte Festgeldkonto von Uli Hoeneß zusammengekauft wurde. Sie bezweifeln massiv, ob ein Manuel Neuer oder ein Franck Ribéry irgendeine wie auch immer geartete „emotionale Bindung“ an Bayern München haben.

Ob das wirklich so ist, bleibt dahingestellt, ist aber auch nicht wichtig. Für den Sieg ist die emotionale Bindung nicht primär ausschlaggebend. Denn letztlich ist  nachhaltige Hochleistung  das Ziel in unserer Arbeitswelt der Zukunft.

Dazu braucht man jenseits irgendeiner Gänseblümchenromantik gerade bei den Generationen Y und Z eine professionelle Führung. Sie muss in ihrer Vision klar machen, warum es Spaß macht, sich für ein gemeinsames Ziel zu engagieren: Dieses Ziel lautet aber nicht „Bayern München“, sondern „Gewinnen der Champions League“. Dazu braucht man aber auch ein professionelles Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter Leistungsbereitschaft entwickeln können und Spitzenleistung für ihren Arbeitgeber sowie für sich selber bringen wollen. Ein solches Arbeitsumfeld muss Wettbewerb und Sicherheit, Eigenverantwortung und Vorgabe, Widersprüchlichkeit und Klarheit, aber auch das vielzitierte Fordern und Fördern verbinden – alles Aspekte, die man spätestens seit Jürgen Klinsmann auch beim FC Bayern München kennt .

Nachzulesen in der PRINT-Ausgabe vom STANDARD, 19. Mai 2012, S. K14

Deshalb gilt: Nicht einer vielleicht verlorenen emotionalen Bindung nachtrauern (vgl. dazu auch das Zitat von Prof. Scholz im Editorial von Gabriele Fischer im aktuellen Heft  brand eins Heft), sondern auf professionelles Umfeld und professionelle Führung setzen. Vielleicht gilt sogar, dass Hochleistungsteams nicht nur keine emotionale Bindung brauchen, sondern ohne emotionale Bindung mehr Hochschleistung bringen. Aber das bleibt zu untersuchen ……