Welches Konzept kann aus dem Global Performance Project abgeleitet werden?
Ein Ergebnis des Projektes ist das Konzept der Competitive Acceptance, das, nach Ansicht von Christian Scholz (Universität Saarbrücken) und Volker Stein (Universität Siegen) als dessen Protagonisten, die GPP-Forschungsfrage mit zwei erfolgsorientierten Verhaltensalternativen beantwortet: Einerseits kann es für Unternehmen sinnvoll sein, sich an die Kultur eines Landes anzupassen. Andererseits besteht für Unternehmen die Möglichkeit, ihren Unternehmenserfolg zu sichern, indem sie den eigenen Wettbewerbsvorteil hervorstellen und bewusst „gegen die Kultur“ agieren. Die Entscheidung, wo genau ein Unternehmen mit der Landeskultur und wo genau es gegen die Landeskultur agieren sollte, ist hierbei davon abhängig, welche Kulturorientierungen in welchen Ländern erfolgswirksam sind und wie sich die jeweils erfolgreichen Unternehmen eines Landes verhalten.
Competitive Acceptance besteht also aus den zwei konträren Verhaltensstrategien: Competitive Advantage und Cultural Acceptance.
Die Komponente Competitive Advantage – Wettbewerbsvorteil – sagt aus, dass Unternehmen ihre eigenen Handlungsregeln aufstellen sollen, um mit ihrer Hilfe einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Dabei sind lediglich die Erfolgswirkungen eines Verhaltens relevant, nicht jedoch die landesspezifischen Gegebenheiten.
Die Komponente Cultural Acceptance – kulturelle Akzeptanz – hingegen verlangt eine Anpassung der Unternehmensstrategie an die landesspezifische Kultur, um von ihr akzeptiert zu werden.
Kulturübergreifender Erfolg, so die Grundaussage des Konzeptes, kann jedoch erst durch eine Kombination der beiden Verhaltensstrategien erzielt werden: Competitive Acceptance.
Dies bedeutet in Kurzform: Kreiere einen einzigarten Wettbewerbsvorteil, indem die Unternehmensstrategie dort an die nationale Kultur angepasst wird, wo alle sich anpassenden Unternehmen erfolgreich sind, und handele in der Unternehmensstrategie entgegen der national vorherrschenden Kultur, wo dies als länderspezifischer Erfolgsfaktor identifiziert werden konnte.