Während es noch Universitäten geben soll, in denen die präsidiale Presseabteilung Studien zur Weiterentwicklung der Bologna-Reform wegen Nicht-Verträglichkeit mit der Auffassung der Universitätsleitung unterdrückt, wird das Urteil in den Medien immer klarer: So fordert heute ein Leitartikel in der FAZ die EInführung von „bologna-kompatiblen Diplomstudiengängen“. Drei kleine Ausschnitte aus dem FAZ-Artikel:
Es waren die Rektoren, denen es gar nicht schnell genug gehen konnte mit der Einführung der konsekutiven Studiengänge. Die Rektoren waren es auch, die jede Kritik als ewig gestrig abwehrten, anstatt die schlimmsten Ausgeburten der Verschulung und der bürokratischen Überangepasstheit mit Leistungspunktzählerei zu verhindern.
Wer sechs oder acht Semester in kleinteiligen Studieneinheiten gedacht und im ständigen Prüfungsmarathon gelebt hat, der wird kaum zu der durch Wissenschaft gebildeten Persönlichkeit gereift sein, die Wirtschaftsvertreter und Politiker angeblich wollten.
Klammheimlich haben sich die meisten Protagonisten, allen voran die Studenten, längst von der Bologna-Reform verabschiedet oder sie auf ihre Weise boykottiert. Es wird Zeit, das einzusehen, für Durchlässigkeit zu sorgen, den Bachelor als Zwischenprüfung zu betrachten und bologna-kompatible Diplomstudiengänge einzurichten. Der Widerstand gegen Bildung als Schnellbleiche wächst, von der frühen Einschulung bis zum Studium. Wann reagiert die Politik darauf?
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, ausser der Hoffnung, dass im Interesse unserer Studierenden, der Wirtschaft sowie der Wettbewerbsfähigkeit unserer Fakultät der Präsident der Universität des Saarlandes seinen Widerstand gegen das seit über einem Jahr fertig ausgearbeitete bologna-kompatible BWL-Diplom aufgibt und an einer raschen Umsetzung mitwirkt.